Geschafft! Jetzt beginnt die wichtige, aber zugleich angespannte Phase – das Warten auf die Zu- oder Absage. Das Vorstellungsgespräch ist beendet und Sie haben alles gegeben. Nun heißt es abwarten und hoffen, dass Sie den Job bekommen. Zumindest denken das die meisten Bewerber. Aber auch, wenn die Entscheidung nicht in Ihrer Hand liegt, können Sie etwas tun. Ein Follow-Up im Anschluss an das Vorstellungsgespräch kann Ihre Chancen möglicherweise erhöhen. Was genau Sie dafür machen müssen, verraten wir Ihnen jetzt.
Was ist ein Follow-Up?
Mit einem Follow-Up können Sie als Bewerber nach dem Vorstellungsgespräch strategisch Nachfassen beziehungsweise Nachhaken und versuchen, in Erinnerung zu bleiben und sich von den anderen Mitbewerbern positiv abzuheben, indem Sie einen effektiven bleibenden Eindruck hinterlassen. Abwarten und Tee trinken war gestern. Um Ihrem Glück etwas nachzuhelfen, verlängern Sie den Bewerbungsprozess mit einem Follow-Up und bleiben aktiv. Wichtig ist dabei, sich zu trauen und nachzufragen, selbst wenn Ihnen das unangenehm ist. Ein gut formuliertes Follow-Up muss weder aufdringlich noch peinlich sein, kann Ihnen jedoch ungemein helfen.
Viele Bewerber wollen sich das Gefühl, sich beim Vorstellungsgespräch gut geschlagen zu haben, nicht mit einem anschließenden Nachhaken kaputt machen. Um einen guten ersten Eindruck nicht zu verschlechtern, nehmen Sie sich die Chance den Job auch wirklich zu bekommen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Entscheider meist nicht nur, nichts gegen ein professionelles Nachfassen haben, sondern dies sogar die Jobchancen erhöht. Entscheidend ist, die Umsetzung davon nicht als Hindernis zu sehen. Mit einem Follow-Up bleiben Sie im Gespräch und sind zur Stelle, falls Mitbewerber abspringen.
Aufbau und Inhalt eines Follow-up
Vorneweg, ein gelungenes Follow-up ist keine Wissenschaft. Wenn Sie ein paar Punkte dabei beachten, bleiben Sie in Erinnerung, ohne aufdringlich oder gar unverschämt zu sein. Mit wenig Aufwand, kann man erneut einen guten Eindruck hinterlassen und zeigt zudem, dass man sich mit dem Gesagten auseinandergesetzt hat.
Step 1 – Schicken Sie ein Dankschreiben
Am effektivsten ohne großen Schnick Schnack ist ein sogenanntes Dankschreiben. Mit diesem können Sie sich für das Gespräch und gleichwohl die Chance, die Sie erhalten haben, bedanken. Mehr noch sollten Sie Ihren Wunsch bekräftigen, für das Unternehmen arbeiten zu wollen und die Gelegenheit nutzen, offen geblieben Fragen zu stellen. Wichtig ist, dass die Anrede unbedingt persönlich an den Gesprächspartner gerichtet ist, Sie stets freundlich bleiben und betonen, dass Sie den Job nach dem Vorstellungsgespräch nun noch mehr wollen.
Während des Verfassens des Dankschreibens reflektiert man das Vorstellungsgespräch und kann mögliche Schwachstellen ausbessern. Sie können durchaus schreiben, was Ihnen am Unternehmen Positives aufgefallen ist und dass Sie sich über eine Einladung zu einem zweiten Gespräch sehr freuen würden. Somit ist Ihr Gegenüber aufgefordert Ihnen über den weiteren Verlauf Bescheid zu geben.
Diese Punkte sollten bei einem Dankschreiben unbedingt beachtet werden:
- Eine direkte Anrede mit dem Gesprächspartner des Vorstellungstermins.
- Beschreiben Sie in den ersten Sätzen und in eigenen Worten, worum es geht.
- Verzichten Sie auf Floskeln und Ausschweifungen.
- Halten Sie nicht an Kleinigkeiten fest.
- Bleiben Sie freundlich, aber direkt.
- Drängen Sie den Interviewpartner nicht zu Entscheidungen.
Damit das Follow-Up auch wirklich nützlich ist, sollte dieses spätestens eine Woche nach dem Gespräch beim Personaler eingegangen sein. Das bestärkt nochmals Ihren ersten guten Eindruck und Sie bleiben länger in Erinnerung. Viele Personaler sehen das Dankschreiben anders als vermutet als Engagement, das über den eigentlichen Bewerbungsprozess hinausgeht und ehrliches Interesse an der Stelle vermittelt.
Step 2 – Fragen Sie nach
Im Anschluss stellt sich die Frage, ob und wann Sie Rückmeldung erhalten. Nach zwei bis drei Wochen ist es durchaus legitim, sich beim Personaler am besten telefonisch zu melden und nach dem aktuellen Stand der Bewerbung zu fragen. Auch hier macht der Ton die Musik. Auf eine charmante, aber direkte Frage, werden Sie bestimmt Antwort erhalten. Grundsätzlich gilt jegliche Form von Druck zu vermeiden. Eine lange Wartezeit bedeutet nicht automatisch schlechte Nachrichten oder haben mit bösem Willen zu tun. Solche Prozesse werden von mehreren Faktoren beeinflusst.
Step 3 – Bitten Sie um Feedback
Nicht immer nimmt der Bewerbungsprozess den gewünschten Verlauf und Sie erhalten eine Absage. Vor allem bei einem hohen Aufwand und großen Wunsch, die Position zu erhalten, kann die Ablehnung erst einmal frustrieren. Nehmen Sie das jedoch nicht zu persönlich, sondern als lehrreiche Erfahrung für die nächste Jobsuche. Lag es an fehlenden Qualifikationen oder vielleicht am Auftritt beim Vorstellungsgespräch? Das Follow-Up können Sie nun nutzen, um Feedback vom Personaler zu bekommen. Wenn Sie wissen, woran Sie arbeiten und für die Zukunft verbessern können, werden Ihnen kommende Bewerbungen leichter fallen.
Um typische Floskeln und vorgefertigte Absageschreiben zu umgehen, ist es ratsam das Feedbackgespräch über Telefon zu suchen. Selbst dabei können sich anhand von Fingerspitzengefühl und dem Zeigen von gutem Wille, sich zu verbessern, Türen für die Zukunft öffnen. Als essenzielle Regel im Bewerbungsprozess gilt, bloß nicht nichts zu machen! Es ist gut, wenn da Vorstellungsgespräch Ihrem Empfinden nach gut verlaufen ist und Ihrer Meinung nach viele Indizien für eine Jobzusage sprechen. Trotzdem sollten Sie auch nach dem Bewerbungsgespräch niemals untätig sein.
Mit dem Follow-Up bleiben Sie am Ball und ebnen sich den Weg in Ihre berufliche Zukunft. Auch wenn es vielleicht zusätzliche Arbeit bedeutet, können Sie sich im Nachhinein nicht vorwerfen, nicht genug für Ihren möglichen Traumjob getan zu haben. Solange die Stelle nicht durch einen Vertrag schwarz auf weiß unterzeichnet wurde, besteht die Chance diesen zu ergattern.